Dienstag, 8. August 2017

Vom Verabschieden, Vermissen, Heimweh haben und fliegen lernen- Teil 2

Der Gedanke an den Abschied am Flughafen von meinen Eltern, meinem Bruder und meinem Freund war für mich die letzten 2 Wochen vorm Abflugstermin eine große dunkle Wolke, die sich immer wieder in den Raum geschoben hat, wenn ich Zeit hatte, nachzudenken. Und es war eine wirklich sehr hässliche Wolke.
Der Abschied vor nun ca. 25 Stunden war letztendlich aber kurz und schmerzlos. Ich hatte mit Tränen gerechnet, damit, dass wir alle im Flughafen an meinen Tränen ertrinken. Als wir uns vorm Sicherheits-Check-In schließlich verabschieden mussten, ging es erschreckend schnell. Ein paar Umarmungen, ein paar nette Worte, ein paar letzte Küsse für die nächsten paar Monate. Ein, für mich, wunderschöner Abschied, den ich genießen konnte und an den ich mich gerne erinnere. Keine Sorgen, keine Angst, keine schlechten Gedanken. Ganz zum Schluss drückte mein Freund mir mit einem breiten Lächeln im Gesicht noch einen USB Stick in die Hand. Auf diesem USB Stick waren 4 von ihm eingespielte und eingesungene Lieder gespeichert, einige meiner Lieblingssongs. Als ich in der Abflughalle eines dieser Lieder abspielte, flossen bei mir die ersten Tränen, vor Rührung und bei dem Gedanken, dass ich diese Stimme die nächsten Monate nur übers Internet hören könnte.

Was mir dann während dem Flug auffiel war, dass es keinen einzigen Film gibt, den man schauen kann, wenn man die wichtigsten Menschen in seinem Leben gerade einige tausend Kilometer hinter sich lässt. Entweder geht es um eine rührende Liebesgeschichte, Freundschaft oder die Familie. Und ich, die ich sowieso extrem nah am Wasser gebaut bin, konnte keinen dieser Filme schauen, ohne am Ende zu weinen. Aber das ist okay. In genau diesen Momenten stärkt mich auch der Gedanke an die Menschen, die mir daheim den Rücken stärken und immer für mich da sind, egal wo ich mich aufhalte. 

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