Nachdem wir die erste Nacht in Gokarna hinter uns hatten,
machten wir uns auf den Weg zum Main-Beach, an dem ich das erste Mal das Gefühl
bekomme, im Urlaub angekommen zu sein. Vor uns erstreckt sich ein riesiger, sauberer
und wunderschöner Strand, von dem aus man direkt ins Meer laufen kann. Wir breiteten
uns vor einem Café aus und die anderen konnten es kaum erwarten, ins Meer zu
springen.
Als ich schließlich auch ins Meer ging, war ich positiv
überrascht! Im Gegensatz zu meiner Befürchtung ging es vom Strand aus sehr
angenehm langsam ins Meer, ohne garstige Löcher, in die man rein tritt und plötzlich
bis zum Hals im salzigen Wasser steht. Auch war die Temperatur des Meers
angenehm und ich hatte sogar das Gefühl, dass es kaum salzig war.
Entgegen unserer ursprünglichen Idee, nicht so viel am Strand
rumzuhängen und die Gegend zu erkunden, verbrachten wir den ganzen Tag am
Strand. Wir entspannten uns von der Anspannung der letzten Monate, die es mit
sich bringt, wenn man plötzlich in einem fremden Land lebt und genossen unseren
Urlaub in vollen Zügen. Am Nachmittag machten wir uns auf die Suche nach einem
Schlafplatz für die nächsten Nächte. Merlin, Leo und ich fanden ein kleines
Resort, erfragten den Preis, waren damit einverstanden und buchten uns für die
nächsten 3 Nächte dort ein. Die anderen gaben sich mit Bananenblatthütten
zufrieden, in denen sich ein Bett befand und sonst…nichts. Insgeheim freute ich
mich sehr auf die erste warme Dusche seit einem halben Jahr und einem weichen Bett,
diese Wünsche sollten mir allerdings nicht erfüllt werden. Am Abend machten wir
uns wieder auf zu dem Hostel, das wir eben für diese eine Nacht gebucht hatten,
fielen glücklich aber müde ins Bett und genossen unsere erste richtige Nacht im
Urlaub. Am nächsten Morgen gab es eine kalte Dusche, wir gingen gemeinsam
Frühstücken und teilten uns dann auf. Merlin und Leo wollten schon vor zum Main
Beach, um unser Zimmer zu beziehen, ich drehte mit den Mädels eine kleine Bummeltour
durch Gokarna und deckte mich mit einigen schönen Sachen ein, unter anderem 2
riesigen Mandala-Strandtüchern, die ich am Tag zuvor bereits gesehen und mich
komplett in sie verliebt hatte.
Als ich auf mein Handy schaute, sah ich, dass Merlin einige Male
versucht hatte, mich zu erreichen. Ich erfuhr von ihm, dass der Preis vom Resort,
dass wir uns mieten wollten, auf einmal ums 3fache gestiegen war. Wütend auf
den Besitzer cancelten wir unseren Aufenthalt und Merlin buchte für sich und
mich je eine Bananenhütte. Meine Freude hielt mich zunächst in Grenzen, der
Traum von der warmen Dusche war geplatzt. Überraschenderweise waren die Nächte
in der Hütte sehr angenehm und es war für mich ein weiteres kleines Abenteuer.
Wir verbrachten die nächsten Tage am Strand, wanderten zu
einem anderen Strand, dem Om-Beach, der von allen hoch angepriesen wurde. Dort
angekommen waren wir sehr überrascht, da der Strand voller Menschen war, es war
laut und dreckig und wir stellten fest, dass „unser“ Strand uns viel besser gefällt.
Trotzdem genossen wir unseren kleinen Ausflug, schwammen im Meer und tranken
den ein oder anderen Shake.
Am Abend des 24.12. aßen wir gemütlich zu Abend und setzten
uns danach noch gemeinsam am Strand zusammen. Eine Freiwillige hatte von daheim
Weihnachtsdeko und Süßigkeiten geschickt bekommen, also dekorierten wir ein
bisschen, aßen unsere Süßigkeiten, öffneten die restlichen Briefchen aus dem Adventskalender,
den eines der Mädchen gemacht hatte und sangen Weihnachtslieder. Einige andere
Urlauber kamen vorbei, wir unterhielten uns ein bisschen, wünschten uns Frohe
Weihnachten und genossen unser ganz individuelles Weihnachtsfest am Strand.
Die letzten Tage des Urlaubs verbrachten wir weiterhin am
Strand, shoppten, schwammen und schlemmten. Schließlich ging es mit dem Semi-Sleeper-Bus
wieder zurück nach Hyderabad, wo ich meine Familie in Empfang nahm.
Hier noch ein paar Eindrücke!
Gemeinsam genossen wir den Sonnenuntergang |
Unsere Weihnachtsfeier |
Unsere muntere Reisegruppe |
Zusammen mit Sarah |
Wandern zum nächsten Strand |
Der Versuch, eine Laterne fliegen zu lassen |
Wanderung zum Om-Beach |
"Unser" Strand |
Vielen Dank an Toni und Leo für die Bilder! (Leos Blog : https://leoinindienblog.wordpress.com/)