Freitag, 19. Januar 2018

Weihnachten am Strand

Nachdem wir die erste Nacht in Gokarna hinter uns hatten, machten wir uns auf den Weg zum Main-Beach, an dem ich das erste Mal das Gefühl bekomme, im Urlaub angekommen zu sein. Vor uns erstreckt sich ein riesiger, sauberer und wunderschöner Strand, von dem aus man direkt ins Meer laufen kann. Wir breiteten uns vor einem Café aus und die anderen konnten es kaum erwarten, ins Meer zu springen.

Als ich schließlich auch ins Meer ging, war ich positiv überrascht! Im Gegensatz zu meiner Befürchtung ging es vom Strand aus sehr angenehm langsam ins Meer, ohne garstige Löcher, in die man rein tritt und plötzlich bis zum Hals im salzigen Wasser steht. Auch war die Temperatur des Meers angenehm und ich hatte sogar das Gefühl, dass es kaum salzig war.
Entgegen unserer ursprünglichen Idee, nicht so viel am Strand rumzuhängen und die Gegend zu erkunden, verbrachten wir den ganzen Tag am Strand. Wir entspannten uns von der Anspannung der letzten Monate, die es mit sich bringt, wenn man plötzlich in einem fremden Land lebt und genossen unseren Urlaub in vollen Zügen. Am Nachmittag machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz für die nächsten Nächte. Merlin, Leo und ich fanden ein kleines Resort, erfragten den Preis, waren damit einverstanden und buchten uns für die nächsten 3 Nächte dort ein. Die anderen gaben sich mit Bananenblatthütten zufrieden, in denen sich ein Bett befand und sonst…nichts. Insgeheim freute ich mich sehr auf die erste warme Dusche seit einem halben Jahr und einem weichen Bett, diese Wünsche sollten mir allerdings nicht erfüllt werden. Am Abend machten wir uns wieder auf zu dem Hostel, das wir eben für diese eine Nacht gebucht hatten, fielen glücklich aber müde ins Bett und genossen unsere erste richtige Nacht im Urlaub. Am nächsten Morgen gab es eine kalte Dusche, wir gingen gemeinsam Frühstücken und teilten uns dann auf. Merlin und Leo wollten schon vor zum Main Beach, um unser Zimmer zu beziehen, ich drehte mit den Mädels eine kleine Bummeltour durch Gokarna und deckte mich mit einigen schönen Sachen ein, unter anderem 2 riesigen Mandala-Strandtüchern, die ich am Tag zuvor bereits gesehen und mich komplett in sie verliebt hatte.

Als ich auf mein Handy schaute, sah ich, dass Merlin einige Male versucht hatte, mich zu erreichen. Ich erfuhr von ihm, dass der Preis vom Resort, dass wir uns mieten wollten, auf einmal ums 3fache gestiegen war. Wütend auf den Besitzer cancelten wir unseren Aufenthalt und Merlin buchte für sich und mich je eine Bananenhütte. Meine Freude hielt mich zunächst in Grenzen, der Traum von der warmen Dusche war geplatzt. Überraschenderweise waren die Nächte in der Hütte sehr angenehm und es war für mich ein weiteres kleines Abenteuer.
Wir verbrachten die nächsten Tage am Strand, wanderten zu einem anderen Strand, dem Om-Beach, der von allen hoch angepriesen wurde. Dort angekommen waren wir sehr überrascht, da der Strand voller Menschen war, es war laut und dreckig und wir stellten fest, dass „unser“ Strand uns viel besser gefällt. Trotzdem genossen wir unseren kleinen Ausflug, schwammen im Meer und tranken den ein oder anderen Shake.

Am Abend des 24.12. aßen wir gemütlich zu Abend und setzten uns danach noch gemeinsam am Strand zusammen. Eine Freiwillige hatte von daheim Weihnachtsdeko und Süßigkeiten geschickt bekommen, also dekorierten wir ein bisschen, aßen unsere Süßigkeiten, öffneten die restlichen Briefchen aus dem Adventskalender, den eines der Mädchen gemacht hatte und sangen Weihnachtslieder. Einige andere Urlauber kamen vorbei, wir unterhielten uns ein bisschen, wünschten uns Frohe Weihnachten und genossen unser ganz individuelles Weihnachtsfest am Strand.

Die letzten Tage des Urlaubs verbrachten wir weiterhin am Strand, shoppten, schwammen und schlemmten. Schließlich ging es mit dem Semi-Sleeper-Bus wieder zurück nach Hyderabad, wo ich meine Familie in Empfang nahm.

Hier noch ein paar Eindrücke!

Gemeinsam genossen wir den Sonnenuntergang

Unsere Weihnachtsfeier

Unsere muntere Reisegruppe

Zusammen mit Sarah


Wandern zum nächsten Strand

Der Versuch, eine Laterne fliegen zu lassen

Wanderung zum Om-Beach

"Unser" Strand
Vielen Dank an Toni und Leo für die Bilder! (Leos Blog : https://leoinindienblog.wordpress.com/)

Montag, 15. Januar 2018

...und weiter nach Gokarna!

Nachdem wir mit der Riksha wieder in Hospet angekommen waren, machten wir uns auf den Weg zum Sammelplatz, von wo aus es mit dem Bus weiter nach Gokarna gehen sollte. Nach viel Verwirrung, ob, wann, wo, wie lange und wohin überhaupt der Bus fahren würde, schafften wir es schließlich uns mit Händen und Füßen so zu verständigen, dass wir wussten, das wir am richtigen Ort waren. Nach einiger Zeit trafen auch die anderen Freiwilligen der Freunde ein, die ihre Einsatzstelle in Hospet haben und mit uns nach Gokarna gereist sind. Nach einiger Zeit kam schließlich der richtige Bus an, wir verstauten unser Gepäck und legten uns in unsere Kojen und ich war aufgrund der bequemen und großen Schlafplätze guter Dinge, eine angenehme Nacht vor mir zu haben.

Da hatte ich mich aber leider zu früh gefreut. Unser Busfahrer hatte leider einen Fahrstil, bei dem es mich in jeder Kurve von links nach rechts gegen die Seitenwand vom Bus oder von rechts nach links gegen die Metallstange, die mich davon abhielt aus meinem Bett zu fallen, warf. Nach einer nahezu schlaflosen Nacht kletterte ich morgens zerknittert und durchaus schlecht gelaunt aus dem Bus. Ich schaute Merlin an, der ähnlich schlecht geschlafen hatte und wir stellten fest, dass wir den Schlafzug dem Schlafbus deutlich vorziehen. Die anderen – bis auf Leo, der auch kein Auge zu getan hatte -  wirkten erholt und glücklich und waren total begeistert davon, wie toll die Nacht im Schlafbus war.



Von der Haltestelle, an der wir rausgelassen wurde, ging es mit einem normalen Bus weiter an die Strände. Als wir schließlich ankamen, war es 6 Uhr morgens und dunkel. Wir schleppten uns müde und genervt durch die Straßen und als wir schließlich am Strand ankamen, war ich auch ein wenig enttäuscht, da man aufgrund der Dunkelheit nichts sehen konnte. Dann suchten wir nach einem Hostel für die erste Nacht, wobei ich auf einmal angestupst wurde und vor Schreck in die Luft sprang. Bei dem Stupser handelte es sich um eine Kuh, die so groß war, dass sie mir gerade bis zur Hüfte ging. Diese Minikühe liefen in ganz Gokarna herum und nach dem ersten kleinen Schreck konnte ich mich sehr für sie begeistern. Wir fanden nach einiger Zeit ein Hostel, akzeptierten den (eindeutig zu hohen) Preis und schmissen uns nur noch ins Bett.

Nach ein paar Stunden Schlaf machten wir uns dran, die Gegend bei Tageslicht zu erkunden und ich war beeindruckt, wie schön Gokarna ist. Die kleinen Läden hatten offen, der Strand lag direkt vor unserer Nase und das Meer begrüßte uns mit lautem, angenehmen Rauschen.



Wir suchten uns ein Café für unser Frühstück und genossen unseren ersten Morgen am Meer. Wohin es danach weiter ging, erzähle ich im nächsten Blogartikel.

Im Schlafzug nach Hampi

Am 20.12. machten Leo, Skrollan, Toni, Merlin und ich uns gemeinsam auf den Weg nach Hampi, eine kleine Stadt und Tempelstätte in Karnataka. Bevor wir uns gegen 23 Uhr in den Schlafzug setzten, nahmen wir bei mir in der Wohnung ein leckeres, gesundes und nahrhaftes Abendessen von McDonalds zu uns. Gesättigt, müde aber auch voller Vorfreude suchten wir nach unseren Plätzen im Zug. Dort mussten wir zunächst ein paar andere Fahrtgäste, die aus Versehen unsere Plätze statt ihre Plätze einen Wagon weiter besetzt hatten, auf ihren Fehler Hinweisen, dann konnte die Fahrt aber losgehen. Wir legten uns direkt auf unsere Pritschen und schliefen die Nacht mehr oder weniger durch, bis wir am nächsten Morgen gegen 7 Uhr Hospet erreichten, eine Stadt in der Nähe von Hampi.


Von Dort aus ging es mit Riksha und Rucksack weiter nach Hampi. Zuvor hatten mir Merlin und Leo ganz begeistert von Hampi mit seinen tollen Läden, Restaurants, Chill-Out Cafés und der Umgebung erzählt, als wir dort aber ankamen, waren die Restaurants und Läden größtenteils geschlossen und Leo und Merlin waren verdutzt. In einem kurzen Gespräch mit einem Hampainer erfuhren wir, dass die Läden von der Regierung geschlossen wurden, da sie nicht angemeldet waren und die Regierung Hampi zu einem Touristenort umwandeln will und aus diesem Grund die Restaurants und Läden verstaatlichen will.

Enttäuscht und traurig darüber, dass die Existenz vieler Anwohner zerstört wurde, machten wir uns auf den Weg zur anderen Seite Hampis. Hampi besteht nämlich aus 2 Teilen, die von einem See in der Mitte geteilt werden. Den See kann man mit einem Motorboot überqueren, das dauern hin und her fährt. Auf der anderen Seite Hampis hatten die kleinen Läden und Cafès offen und die Straßen waren belebt. Auf dieser Seite Hampis waren die Geschäfte und Restaurants nämlich bereits seit Jahren angemeldet und wurden somit nicht geschlossen.

Wir liefen ein bisschen durch die Gassen und setzten uns schließlich in ein Cafè und stärkten uns für den Tag. Wir wanderten auch ein bisschen durch das sonnige Hampi um die Umgebung zu bewundern. Danach teilten wir uns auf, da jeder andere Sachen betrachten wollten, Merlin und ich machten uns wieder auf den Weg zur anderen Seite, da dort viele Tempel zu finden sind, die wir uns anschauen wollten. In einem dieser Tempel steht die Elefantendame Laxmi. Einerseits beeindruckt, einen Elefanten direkt und ohne Trenngitter vor uns zu haben, andererseits traurig über die Lebensumstände, in der sie leben muss, schauten wir dabei zu, wie Touristen Laxmi Geldnoten hinhielten. Sie nahm diese mit dem Rüssel entgegen, gab sie weiter an ihren Wärter und legte daraufhin den Rüssel auf den Kopf des „Spenders“ um ihn damit zu segnen. Der traurige Blick in den Augen des Elefanten zeigte aber, dass sie seit Jahren aufgegeben hatte und nur noch funktionierte.



Nach unserem Besuch im Tempel machten wir uns wieder auf den Weg zum See, um dort auf die anderen zu warten, damit wir unsere Reise nach Gokarna fortsetzen konnten. Wir kauften uns etwas zu trinken und ein Eis und setzten uns auf eine große Treppe. Schwatzend und lachend saßen wir da, als sich auf einmal eine kleine Hand mit starkem Griff um mein Eis legte. Erschrocken schrie ich auf, als ich bemerkte, dass es sich dabei um einen der vielen Affen handelte, die in Hampi rumhüpfen. Instinktiv ließ ich mein Eis los und überließ es dem kleinen Dieb. Danach schlichen die Affen die ganze Zeit hinter uns herum, weswegen wir sehr glücklich waren, als wir schließlich vollständig waren und uns von den Affen verabschieden konnten und wieder nach Hospet fuhren. Von Hospet aus ging es mit dem Schlafbus weiter nach Gokarna, dazu mehr im nächsten Blogartikel. 


Montag, 8. Januar 2018

Kurzes Update!

Ups, da habe ich fast einen Monat nichts mehr hochgeladen! Wie es dazu kam? Ich habe unglaublich viel erlebt! Um euch kurz auf den neusten Stand der Dinge zu bringen ist dieser Artikel da.
(Die „hier“-Links werde ich nach und nach einfügen, wenn ich die dazugehörigen Artikel geschrieben habe.)

Ab dem 20.12. war ich mit ein paar anderen Freiwilligen aus Hyderabad im Urlaub. Wir sind zunächst mit dem Schlafzug nach Hampi gefahren, wo wir einen Tag verbrachten, lecker gegessen haben und mit Affen Bekanntschaft gemacht haben. Den Blogartikel dazu gibt es hier. Danach ging es mit dem Schlafzug weiter nach Gokarna, einem Urlaubsort am Strand, wo wir gemeinsam unser Weihnachtsfest verbrachten und einen wunderschönen Urlaub genossen. Den ausführlichen Bericht darüber findet ihr hier und hier.

Direkt nach dem Urlaub sind meine Mutter und mein Freund zu mir nach Hyderabad gekommen, wo wir gemeinsam Silvester und den Geburtstag meines Freundes feierten. Mehr dazu hier und hier. Wir verbrachten auch einige Tage in der Hafenstadt Visakhapatnam (hier) und genossen unsere gemeinsamen letzten Tage in Hyderabad (hier). Anfang Januar sind die beiden wieder nach Deutschland geflogen und ich bin wieder in meinen Alltag in Hyderabad zurückgekehrt. 

!DIE AUSFÜHRLICHEN BLOGARTIKEL FOLGEN!