Montag, 11. Dezember 2017

Mein Diwali - Festival

Diwali, Divali, Dipavali, Deepavali oder einfach Lichterfest ist ein jährlich stattfindendes hinduistisches Festival, welches sich über mehrere Tage hinweg erstreckt. Es wird in ganz Indien gefeiert, dieses Jahr war der Höhepunkt am 19.10.
Die Kernaussage des Festivals ist der Sieg des Guten über das Böse, der Wahrheit über die Lüge, des Lebens über den Tod und des Lichts über den Schatten. Hier in Südindien bezieht sich das Fest auf den Gott Krishna und seinen Sieg über den Dämonen Naraka. In Nordindien hingegen bezeichnet es den Tag, an dem der Gott Rama mit seiner Ehefrau Sita und seinem Bruder Lakshmana nach 14 Jahren im Exil in seine Heimat zurückkehrt. Zu diesem Anlass entzündeten Hindus Öllampen, die den Weg Ramas säumten.

Der Kern von Diwali sind die vielen Lichter, die die Häuser von innen und außen schmücken, zum Fest entzündet werden und – seit wenigen Jahren erst – abends in einem gigantischen Feuerwerk in die Luft geschossen werden. Ursprünglich wurden lediglich Öllampen verwendet, die die Häuser der Gläubigen geschmückt haben, dieser Brauch wurde aber stark ausgeweitet. Diese Lichter sollen den Geistern der Verstorbenen den Weg in das Land der Seligkeit zeigen.
Mein Diwali durfte ich in einer hinduistischen Familie erleben. Ich wurde von einer Mitarbeiterin Bhumikas nach Hause eingeladen, wo wir gemeinsam aßen und den Vormittag verbrachten. Am Nachmittag zeigte mir die Tochter der Familie das Gelände der Universität, an der sie Psychologie studiert.

Da ich erwartet hatte, die Bibliothek, Mensa und die Hostels der Jungen und Mädchen gezeigt zu bekommen, war ich nicht wenig überrascht, als wir, die Tochter der Familie, drei Freunde von ihr und ich, plötzlich abbogen und die Landschaft um die Universität herum betrachteten. Nach einem kleinen Aufstieg erwartete uns der Ausblick auf ein riesiges, bewachsenes und wunderschönes Gelände. Mir wurde erklärt, dass dieses Gelände der Universität von der Regierung zur Verfügung gestellt wurde, um um die Universität herum Natur und keine laute und stressige Stadt zu haben. Wir wanderten und kletterten ein bisschen durch die Gegend, betrachteten die Natur und unterhielten uns über viele verschiedene Themen.

Als wir am Abend zurück in die Wohnung der Familie kamen, waren wir beide müde aber glücklich mit dem Tag und der schönen Wanderung. Der Abend endete damit, dass sich alle Bewohner der riesigen Kolonie, in der die Familie wohnt, auf der Straße trafen und Unmengen an Feuerwerkskörpern in den Himmel geschossen wurden. Auch wenn es wunderschön war, war es auch sehr laut und teilweise gefährlich, das war mir in dem Moment aber ziemlich egal, ich genoss es einfach, den Abend mit der Familie verbringen zu können.


Danach machte ich mich auf den Weg in meine Wohnung, viel Schlaf bekam ich in dieser Nacht allerdings nicht, da meine Nachbarn, die die Tage zuvor schon ausgiebig geböllert hatten, in dieser Nacht feierten was das Zeug hielt. Ich nahm mein Schicksal hin, stellte mich auf den Balkon und genoss noch einige Zeit die Feuerwerke, die sich über ganz Hyderabad ausbreiteten, bis mich schließlich die Müdigkeit übermannte und ich schließlich doch schlafen ging.
Obwohl ich kein großer Freund von Wunderkerzen bin, habe ich trotzdem eine gehalten!