Montag, 4. September 2017

Kann das Zufall sein?

Ein Visum alleine genügt nicht, um sich legal in Indien aufhalten zu dürfen. Zusätzlich zu der Bürokratie in Deutschland, muss man sich auch vor Ort noch polizeilich registrieren lassen. Hierfür füllte unsere Mentorin in den ersten Tagen unzählige Papiere und Onlinedokumente aus, nur um dann vor Ort festzustellen, dass ein benötigter Beleg von den 25, die wir dabeihatten, auf einen falschen Namen ausgestellt war. Nach ewiger Wartezeit hieß es dann also: Alle Unterlagen wieder einsammeln und auf einen neuen Termin warten. An diesem konnte unsere Registration dann auch tatsächlich abgeschlossen werden. So viel Erfolg wie wir hatte an diesem Tag aber nicht jeder. Schon als wir das Gebäude betraten, glaubte Tine, Leo gesehen zu haben. Leo war ein anderer Freiwilliger, der sich auch bei der Karl Kübel Stiftung beworben hatte, und auch zu dem Auswahlseminar eingeladen wurde, wo er und Tine sich anfreundeten. Er entschied sich allerdings, mit einer anderen NGO nach Indien zu gehen und wurde von dieser ebenfalls in Hyderabad platziert. Aber wie hoch sind die Chancen, sich zufällig in einer Millionen-Stadt zu begegnen? Anscheinend gar nicht so gering, denn es stellte sich heraus, dass sich tatsächlich Leo und zwei weitere deutsche Freiwillige genau an diesem Tag auch registrieren lassen wollten. Nur hatten sie im Gegensatz zu uns keinen Telugu-sprechenden Mentor im Schlepptau. Dementsprechend verstanden sie auch nicht, dass ihnen die Beamten seit 5 Stunden nicht weiterhalfen, weil ihnen ein einziges Dokument fehlte. Unsere Mentorin sprang als Übersetzerin ein und das Problem war in nicht mal 10 Minuten gelöst. Als kleines Dankeschön fügte uns Leo dann in eine bereits bestehende WhatsApp-Gruppe von Deutschen Freiwilligen in Hyderabad hinzu. Ein Lichtblick für uns, wussten wir doch bis jetzt noch nicht, wie wir uns hier einen Freundeskreis aufbauen sollten und Orte außerhalb unserer Nachbarschaft entdecken sollten. 

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