Ein Visum alleine genügt nicht,
um sich legal in Indien aufhalten zu dürfen. Zusätzlich zu der Bürokratie in
Deutschland, muss man sich auch vor Ort noch polizeilich registrieren lassen.
Hierfür füllte unsere Mentorin in den ersten Tagen unzählige Papiere und
Onlinedokumente aus, nur um dann vor Ort festzustellen, dass ein benötigter
Beleg von den 25, die wir dabeihatten, auf einen falschen Namen ausgestellt
war. Nach ewiger Wartezeit hieß es dann also: Alle Unterlagen wieder einsammeln und auf
einen neuen Termin warten. An diesem konnte unsere Registration dann auch tatsächlich
abgeschlossen werden. So viel Erfolg wie wir hatte an diesem Tag aber nicht
jeder. Schon als wir das Gebäude betraten, glaubte Tine, Leo gesehen zu haben. Leo
war ein anderer Freiwilliger, der sich auch bei der Karl Kübel Stiftung
beworben hatte, und auch zu dem Auswahlseminar eingeladen wurde, wo er und Tine
sich anfreundeten. Er entschied sich allerdings, mit einer anderen NGO nach
Indien zu gehen und wurde von dieser ebenfalls in Hyderabad platziert. Aber wie
hoch sind die Chancen, sich zufällig in einer Millionen-Stadt zu begegnen? Anscheinend
gar nicht so gering, denn es stellte sich heraus, dass sich tatsächlich Leo und
zwei weitere deutsche Freiwillige genau an diesem Tag auch registrieren lassen
wollten. Nur hatten sie im Gegensatz zu uns keinen Telugu-sprechenden Mentor im
Schlepptau. Dementsprechend verstanden sie auch nicht, dass ihnen die Beamten
seit 5 Stunden nicht weiterhalfen, weil ihnen ein einziges Dokument fehlte.
Unsere Mentorin sprang als Übersetzerin ein und das Problem war in nicht mal 10
Minuten gelöst. Als kleines Dankeschön fügte uns Leo dann in eine bereits
bestehende WhatsApp-Gruppe von Deutschen Freiwilligen in Hyderabad hinzu. Ein
Lichtblick für uns, wussten wir doch bis jetzt noch nicht, wie wir uns hier
einen Freundeskreis aufbauen sollten und Orte außerhalb unserer Nachbarschaft
entdecken sollten.
Montag, 4. September 2017
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