Am Dienstag dem 26.09. dachten wir zunächst, dass wir an
diesem Tag Informationen über die Telefon-Helpline von Bhumika bekommen würden.
Aber wieder mal kam alles ein bisschen anders. Unsere Chefin rief uns zu sich,
um uns weitere Informationen über die Situation der Frauen in Indien zu geben
(ein Blogartikel über die gesammelten Informationen kommt noch! :)). Dann sagte
sie zu uns, dass wir schnell unser Lunch essen sollen, da wir noch vor dem
Mittagessen aufbrechen würden, Wohin genau, war uns nicht ganz klar. Wir wurden
von dem Fahrer des Departement of Rural Development abgeholt und fuhren los.
Zunächst war der Verkehr sehr stockend uns unsere Chefin rief mehrmals in dem
Department an, um zu sagen, dass sie aufgrund des Verkehrs später kommen würde
als geplant. Schließlich kamen wir aber auf eine große Straße und zum ersten
Mal in den letzten zwei Monaten hatten wir wirklich freie Fahrt. Unsere
Mentorin erklärte mir, dass auf dieser Straße Motoräder und Rikschas nicht
erlaubt wären und dass es der schnellste Weg zum Flughafen Hyderabad wäre.
Diese Info habe ich dann erst mal für den Besuch von meiner Mutter und meinem
Freund im Hinterkopf abgespeichert. Obwohl am Straßenrand ein Schild mit der
Geschwindigkeitsbegrenzung 40 km/h angebracht war, düste unser Fahrer mit 90
km/h die Straße entlang. Allerdings gehörte er damit noch zu den langsamen
Fahrzeugen…
Auf dem großen Komplex angekommen, setzten wir uns mit unserer
Mentorin an den großen, u-förmig angelegten Tisch und unsere Chefin nahm vor
Kopf Platz. Wir waren hierhergekommen, da sie einen Vortrag über sexuelle
Belästigung am Arbeitsplatz, Kinderehen und weitere Probleme, mit denen Frauen
in Indien Probleme haben, zu halten. In diesem Zuge stellte sie auch sich und die
Organisation Bhumika als Ansprechpartner vor, die im Falle eines Problems
jederzeit informiert und zur Hilfe gerufen werden können.
Nachdem eine kurze Vorstellungsrunde aller Anwesenden
stattgefunden hatte, standen plötzlich alle auf und verließen den Raum. Unsere
Mentorin, unsere Chefin und wir waren ziemlich verwirrt, bis uns erklärt wurde,
dass um 15:00 Uhr Feierlichkeiten aufgrund des Bathukamma Festivals stattfinden
würden. Also gingen wir auch auf den Hof des Gebäudes, wo ein großes, buntes
Gemälde auf dem Boden war und Blumen, wunderschön zusammengesteckt, präsentiert
wurden. Zunächst wurde eine kleine Zeremonie vollzogen, bei der die Gegenstände
mit Räucherstäbchen und Kokoswasser geheiligt wurden und dann fingen die
Anwesenden an, zu der eingespielten Musik zu tanzen. Wir wurden mehrfach
aufgefordert, mitzutanzen, nach einem kurzen gescheiterten Versuch meinerseits
stellte ich mich dann aber wieder an den Rand und genoss das farbenfrohe, bunte
und freudige Schauspiel.
Als die Zeremonie eine halbe Stunde später beendet war,
gingen wir wieder in den Vortragssaal. Unsere Chefin hielt den Vortrag zu Ende
und alle Anwesenden bekamen währenddessen frittierte Chillischoten und Chai-Tee
gereicht. Ich bin kein Fan von scharfem Essen, dachte mir aber, dass ich es mal
probiere, wenn ich schon in Indien bin. Ich probierte also die Chillischote und
war überrascht, dass sie mir so gut schmeckte. In nullkommanichts hatte ich die
restlichen Chillischoten aufgegessen, den Chai konnte ich danach gut zum
Ablöschen meines brennenden Mundes nutzen.
Den Vortrag selbst haben wir leider nicht verstanden, da er
auf Telugu gehalten wurde, unsere Mentorin teilte uns aber teilweise mit,
worüber gerade diskutiert wurde und was das grundlegende Thema war.
Darüber, wie wir an dem Abend dann noch eine Saree für mich
gekauft haben, berichte ich im nächsten Blog-Artikel.
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