Mit dem Schlafbus machten wir uns von Gokarna auf den Weg
nach Hyderabad. Als ich im Bus fragte, wo ich aussteigen müsste, um möglichst
nah am Flughafen zu sein, halfen mir viele Mitreisende, sprachen mit dem
Busfahrer und sorgten dafür, dass mein Weg zwischen Ausstieg und Flughafen so
kurz wie möglich war.
Inzwischen hatte ich von meiner Mutter die Information
bekommen, dass sie und mein Freund sicher in Hyderabad gelandet waren und nun
in einem Café auf mich warteten. Ich stieg aus dem Bus aus, dankte den Frauen,
die mir geholfen hatten, bestellte mir ein Uber und machte mich auf den Weg zum
Flughafen. Übermüdet aber aufgeregt suchte ich nach dem Café und als ich
schließlich meine Mutter und meinen Freund sah, entfuhr mir ein kurzer
Freudenschrei. Nach 5 Monaten konnte ich die beiden wieder in die Arme
schließen.
Zu dritt machten wir uns mit dem nächsten Uber Taxi auf den
Weg zu meinem Apartment. Wir waren alle etwas angematscht, meine Mutter und
mein Freund durch den Langstreckenflug, ich durch die Nacht im Semi-Sleeper, in
dem ich eher semi-gut geschlafen hatte.
Ich habe mich inzwischen an den indischen Verkehr gewöhnt,
meine Mutter und mein Freund waren aber etwas überfordert. Als wir trotzdem in
meinem Apartment ankamen, waren wir alle froh, uns zunächst hinlegen zu können
und erstmal ein wenig Schlaf nachzuholen.
Als wir aufwachten, kamen wir erstmal richtig an. Ich zeigte
meiner Mutter und meinem Freund meine Wohnung und „meinen Haushund“ und am
Abend machten wir uns auf dem Weg zum Tempel Birla Mandir. Dabei handelt es
sich um einen riesigen Tempel auf einem Hügel in Hyderabad, von dem aus man
über die ganze Stadt schauen kann. In diesem Tempel darf man keine Photos
machen und muss vor dem Betreten seine Schuhe ausziehen. Als wir mit dem
Besichtigen des Tempels fertig waren, gingen wir auf den Markt, der sich neben
dem Tempel befindet. Auch für mich war das der erste Besuch dieses Marktes und
meine Kleine-Mädchen-Augen glänzten, als ich den ganzen Schmuck und die
wunderschönen Haarspangen dort sah. Wir gingen über den Markt, verbrachten aber
nicht viel Zeit dort, weil wir hungrig und nach wie vor ein wenig müde waren.
Wir machten uns also wieder auf den Weg nach Hause, wo wir uns etwas zu essen
bestellten und meine Familie zum ersten Mal das Hyderabadi Biriyani probieren
konnten. Außerdem lernten sie die indischen Portionen kennen, die nicht groß,
sondern so groß sind, dass nicht einmal mein Freund sie leer bekam, und das mag
etwas heißen!
Erschöpft, satt und sehr glücklich legten wir uns schlafen.
Am nächsten Tag zeigte ich meiner Familie „meinen Alltag“. Ich führte sie zu
dem Kaufhaus, in dem ich oft Einkaufen gehe, wir kaufen Lebensmittel, indische
Kleidung für meine Mutter – sie hatte sich seit Monaten darauf gefreut – und einen
neuen Wischmopp für meine Wohnung, da er alte seine besten Tage bereits lange
hinter sich gelassen hatte.
Wir brachten diese Einkäufe heim, entspannten uns ein wenig
und gingen dann zum Supermarkt, da wir beschlossen hatten, abends indisch zu kochen
und dafür noch weitere Lebensmittel brauchten. Wir kauften also ein und als wir
wieder in der Wohnung waren, probierten wie den Snack, den meine Mutter aufgrund
der schönen Verpackung – auf Hindi – eingepackt hatte. Was es war, haben wir
bis heute nicht herausgefunden, unsrem Geschmack entsprach es aber definitiv
nicht. Den restlichen Tag verbrachten wir in der Wohnung und tauschten uns über
die Erlebnisse der letzten 5 Monate aus, es gab einiges zu erzählen! Wie es
weiterging, könnt ihr im nächsten Artikel lesen!
Als meine Mutter am Flughafen gewartet hat... |
Unser erstes Indisches Abendessen |
Natürlich haben auch die Kühe meine Familie begrüßt! |
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