Mittwoch, 9. August 2017

Ein Bad in Quecksilber

Indien ist das Land der religiösen Vielfalt. Die große Mehrheit der Inder gehört zwar dem Hinduismus an, aber auch der Buddhismus, das Christentum und der Islam sind jeweils vertreten. Und so machten wir uns gestern auf zu einer spirituellen Tour. Zuerst besuchten wir einen Uni Campus, auf dem eine christliche Kirche stand. Das war daran aber nicht das eigentlich sehenswerte. Interessant war das, was sich hinter der Kirche befand. Die Kreuzigungsgeschichte Jesu, dargestellt mit riesigen Plastikfiguren, die an einen deutschen Märchenwald für Kinder erinnern. Für uns Außenstehende wirkte die Szenerie recht skurril, aber ich bin mir sicher, dass Gläubige diesen Ort gerne besuchen.



 Nach einem Schauer, der uns alle zum Frieren brachte (ja, man kann in Indie frieren!) ging es weiter zur größten Büsten-Statur der Welt, die Adiyogi Shiva Statue. Sie ist 34m hoch und sehr beeindruckend. Sie wurde zu Ehren des Hindu Gott Shiva errichtet, der als der erste Yogi zählt und als Bekämpfer des Bösen.


Nach einer kurzen Meditation vor der Statur, ging es dann weiter ins Meditation Center Dhyanalinga. Dies widmet sich keiner speziellen Religion oder Glaubensrichtung, sondern steht jedem offen, der seine innere Ruhe finden möchte. Zu unserer Überraschung durften wir dort sogar in Badekleidern in einem Becken baden, das heilende Wirkung für den Körper verspricht und eine spirituelle Reinigung herbeiführen soll. In der Mitte des Beckens war ein Ei aus Metall, von welchem die heilende Wirkung ausgehen soll. Dass dieses Ei aus Quecksilber war und auch das Wasser damit versetzt ist, fanden wir erst später heraus. Ob das nun heilend oder giftig ist, weiß ich leider selbst nicht so genau. Der Aufenthalt war trotzdem sehr entspannend, da störte es auch gar nicht weiter, als uns nach dem Baden auffiel, dass wir gar keine Handtücher zum Abtrocknen dabei hatten. Dann wird eben improvisiert.


Abschließend ging es nochmals zu zwei Gebet- und Meditationsstätten, wo wir noch Zeuge verschiedener Zeremonien wurden. Alles in allem war es ein sehr aufschlussreicher Tag und ich bin sehr froh, dass ich ein Teil des Ganzen sein darf. 

Die Bilder in diesem Artikel wurden freundlicherweise von Simon zur Verfügung gestellt. Mehr Bilder von ihm findet ihr auf seinem Blog

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